Die Kleinstadt Schönberg im Dreieck von Lübeck, Schwerin und Wismar hat sich in den vergangenen fast 40 Jahren als beliebten Festspielort in Mecklenburg-Vorpommern etabliert. 1986 feierte der Schönberger Musiksommer Premiere, doch die kirchenmusikalische Tradition reicht weit zurück. Schon im Mittelalter gab es Organisten an der Bischofskirche in Schönberg. Entscheidend für das heutige Musikleben war die Erbauung der Winzer-Orgel 1847. Mit der sehr umsichtigen Renovierung der St.-Laurentius-Kirche in Schönberg zu DDR-Zeiten in den 1980er Jahren wurde die Idee eines regelmäßigen Konzertlebens Wirklichkeit – und die ersten Konzerte erklangen noch auf der Baustelle.
Der freundlich-festliche Raum bietet einem Sinfonieorchester Platz; die Akustik trägt aber auch den Klang einer einzelnen Flöte oder Harfe bis in den letzten Winkel. Das Gebäude besitzt neben der original erhaltenen historischen Winzer-Orgel eine praktikable technische Ausstattung und wird als kulturelles Zentrum im weiten Umkreis von Schönberg angenommen. Wir arbeiten eng mit der Musikhochschule Lübeck zusammen, aber auch von fern zieht es Künstler nach Schönberg - praktisch jeder Erdteil hatte bei uns bereits seinen Auftritt.
Der Spielplan bietet neben traditioneller Kirchenmusik vielfältige Musikrichtungen bis zu experimentellen Konzerten. Das Spektrum der Besetzungen reicht von Gitarre solo bis zu sinfonischen Klangkörpern und Chören. Uraufführungen oder europäische Erstaufführungen bestimmen genauso den Spielplan wie populäre Klassik - und dies mit Erfolg.
Junge Besucher liegen uns am Herzen. Schüler lauschen begeistert den jährlichen Kinderkonzerten, Jugendliche gestalten selbst einen Festivalabend.
Längst ist die Kirche nicht mehr alleiniger Spielort – wir schwärmen aus und spielen etwa im Museum Bechelsdorfer Schulzenhof, im Apothekergarten und in umliegenden Gemeinden.
Zeitgenössische Ausstellungen, zum Teil von Kunstschaffenden der Region, flankieren unsere Konzerte und sind den ganzen Sommer über auch außerhalb der Veranstaltungen zu erleben
Künstler und Publikum, Gastgeber und Gäste können sich bei Getränken und Snacks in den Pausen und nach den Konzerten unter alten Bäumen auf dem Kirchplatz begegnen.
In den mehr als 30 Jahren seines Bestehens gab es für unsere Arbeit verschiedene Auszeichnungen.
Wir freuen uns darüber, denn es zeigt uns, dass unsere Arbeit Wertschätzung erfährt.
1994 Kulturpreis des Landkreises Grevesmühlen für den Kirchenchor St. Laurentius Schönberg
1997 Kulturpreis des Landkreises Nordwestmecklenburg für Kirchenmusiker Christoph D. Minke
2007 Ehrung der Stadt Schönberg für besonderes Engagement
an Kirchenmusiker Christoph D. Minke und Konzertmanager Karsten Lessing
2007 Auszeichnung des Schönberger Musiksommers durch die Initiative Deutschland -
Land der Ideen als ausgewählter Ort
2007 Ehrung durch den Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes MV
zum 1. Tag der Talente und Ideen in Mecklenburg-Vorpommern
2016 Kulturförderpreis des Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg-Vorpommern
2017 Großer Preis der Wirtschaft des Unternehmerverbandes Mecklenburg-Vorpommern
an Christoph D. Minke und Karsten Lessing
Ohne den Kirchenchor St. Laurentius wäre der Schönberger Musiksommer nicht denkbar – musikalisch wie organisatorisch. Aufbauend auf der Tradition der städtischen Singgemeinschaften der letzten zwei Jahrhunderte widmen sich die Sängerinnen und Sänger neben den liturgischen Aufgaben in der St.-Laurentius-Kirche sowohl a-cappella-Literatur als auch chorsinfonischen Werken. Zum Repertoire gehören die Bach-Passionen, das Weihnachtsoratorium, Kantaten und das Magnificat, aber auch einige Psalmen Mendelssohns sowie Werke der Neuzeit beispielsweise von Thilo von Westernhagen, David Schiff oder Manfred Schlenker. 1994 wurde der Chor mit dem Kulturpreis des Landkreises Nordwestmecklenburg ausgezeichnet.
Seit 1990 leitet der Schönberger Kantor, KMD Christoph D. Minke, den Chor. Die etwa 50 Sängerinnen und Sänger proben wöchentlich und sind zu einem leistungsfähigen Vokalensemble geworden, das viele Musikbegeisterte aller Altersklassen aus Schönberg und Umgebung vereint. Die Einschränkungen der Corona-Zeit sind überstanden – der Chor trifft sich wieder regelmäßig mittwochs mit großer Freude.
Bei den Programmen wird besondere Sorgfalt darauf verwendet, dass die einzelnen Stücke in Beziehung treten. Somit fügt sich alles zu einem harmonischen Ganzen: Ein Chor ist mehr als die Summe seiner Stimmen. Wenn sich die Begeisterung auch auf die Zuhörerinnen und Zuhörer überträgt, gehört dies zu den schönsten Erlebnissen und Erfolgen des Chores. Vielleicht haben auch Sie Lust, Teil dieser Gemeinschaft zu werden? Sprechen Sie uns einfach an!
Ein anspruchsvolles a-cappella-Programm dirigierte z.B. Morten Schuldt-Jensen, das Brahms-Requiem leitete einst KMD Hans Peter Günther, „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr wurden durch Babette Neumann aufgeführt.
