Von Beginn an war uns wichtig, im Kirchenraum zu den Klängen auch Kunst auszustellen. Nicht als dekorative Ergänzung, sondern als eigenständiges Werk, das im besten Fall mit dem sakralen Raum und der Musik in einen Dialog tritt. Als Kuratorin hat die Künstlerin Annette Czerny in den vergangenen Jahren vielen zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit gegeben, ihre Positionen in Schönberg zu präsentieren - ob in Gemeinschafts- oder Einzelausstellungen oder Performances. Bei der Konzeption der Ausstellungen spielt auch der regionale Bezug eine Rolle – ob bei den Kunstschaffenden oder den Themen. Während der Eröffnung können die Besucher mit den Künstlern ins Gespräch kommen.
Die Kunstwerke sind nicht nur an den Wänden, sondern im gesamten Innenraum verteilt und sorgen vor und nach den Konzerten für angeregte Gespräche - kontroverse Diskussionen sind durchaus gewollt. Auch außerhalb der Veranstaltungen und Gottesdienste ist die Kirche im Sommer für Ausstellungsbesuche geöffnet
Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.
Öffnungszeiten der Ausstellung möglichst: Dienstag bis Sonntag von 12.00 bis 17.00 Uhr,
sowie vor und nach den Konzerten oder bei Anmeldung.
Änderungen vorbehalten!
Sonntag, 20.08. mit Renate U. Schürmeyer
Freitag, 25.08. mit Katja Stelz
Samstag, 26.08. mit Annette Czerny
Freitag, 01.09. mit Katja Stelz
Samstag, 16.09. mit Annette Czerny
Jeweils 15.00 Uhr. Treffpunkt ehemalige Büdnerei.
14.00 Uhr in Maurinmühle, 17.00 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche
Weite Blicke über sanfte Hügel bis zum Horizont. Maurinmühle. Über die Geschichte(n) des Ortes ist „Gras gewachsen“, doch haben sie sich ins kollektive Gedächtnis eingeschrieben. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier Säuglinge osteuropäischer Zwangsarbeiterinnen zu Tode „gepflegt“. Das DDR-Regime hat die physischen Spuren getilgt. In den Archiven Leerstellen. Die Spurensuche zu den Nachkommen der Opfer ist schwierig.
Was werden wir mit diesem Ort machen? Werden wir ihn vergessen?
Oder können wir Wege finden, die von der „Betroffenheit“ über historisches Geschehen hinaus zu nachhaltigem Handeln in der Gegenwart führen?
Im zweiten Teil des ORTSZEIT-Projektes zu Maurinmühle werden die Arbeiten fast ausschließlich im Außenraum installiert.
Auf einem künstlerisch historischen Weg um Maurinmühle können sich interessierte Besucher*innen über den Ort und die Geschehnisse informieren.
Kunst setzt die wissenschaftliche Recherche fort; sie vermittelt auf emotionaler Ebene und macht Erfahrungen wiedererlebbar, die schon lange her sind.
Diese Vergegenwärtigung schafft die aktuelle Relevanz.
Geschichtswissenschaftliche Begleitung:
Lukas Augustat (Martin-Luther-Universität/Halle-Wittenberg)
Dr. Florian Ostrop, Stiftung Mecklenburg
JANET ZEUGNER,
KATJA STELZ, RICO.,
RAMONA SEYFARTH,
RENATE U. SCHÜRMEYER,
KARIN SCHROEDER,
NORBERT SARNECKI,
MONIKA QUASI RADZEWICZ,
GUDRUN BRIGITTA NÖH,
SANTHE HAUSER,
SUSANNE GABLER,
ANNETTE CZERNY,
PAWEŁ KUCZYNSKI,
UDO RATHKE.
https://katapult-mv.de/artikel/kunst-erinnert-an-graeueltaten-an-kindern
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mit Anja Pinnau - Leiterin der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin,
Olaf Both - Leiter Volkskundemuseum Schönberg,
Petra Haase - Journalistin und
Annette Czerny - Kuratorin
Janet Zeugner - experimentelle Fotografie * Hannah Strothmann - Modelle und Zeichnungen - Spurensuche als Weg durch die Landschaft * Ramona Seyfarth - Objekt, Installation * Karin Schroeder - Installation * Norbert Sarnecki - Skulptur * Rico. - Objekt * Udo Rathke - Zeichnung * Monika Quasi Radzewicz - Malerei * Gudrun Brigitta Nöh - Videoinstallation * Lydia Klammer - Performance
Wie auch bei den Ausstellungsprojekten Ortszeit I und Ortszeit II beschäftigt sich eine Gruppe internationaler Künstler*innen auf Einladung von Annette Czerny mit einem Ort, in den sich zwei Epochen der deutschen und der deutsch-deutschen Geschichte eingeschrieben haben.
Begünstigt durch die abgelegene Lage – bei gleichzeitiger Nähe zur Zivilisation war es den jeweiligen Regimen möglich, jenseits der öffentlichen Aufmerksamkeit, ihre menschenverachtenden, zerstörerischen Unternehmungen voranzutreiben.
Das klingt unverfänglich, doch ist für viele Menschen dieser Ort noch schicksalhaft ins individuelle und familiäre Gedächtnis eingraviert. Im finstersten Kapitel der Geschichte von Maurinmühle wurden ab Beginn der 1940er Jahre „schwererziehbare“ Kinder unter grausamsten Bedingungen untergebracht. Säuglinge von polnischen und ukrainischen Zwangsarbeiterinnen wurden dorthin gebracht und zu Tode „gepflegt“. Von den Zeugen, die selbst noch Kinder waren, sind nur noch wenige am Leben.
Was werden wir aus diesem Ort machen? Werden wir ihn vergessen? Welche Möglichkeiten des Erinnerns und Gedenkens finden wir? Wie finden junge Menschen den Zugang zur Geschichte in ihrer unmittelbaren Nähe?
Wie können wir die Spuren der Erinnerung aus der Gegenwart denken? In einer Gegenwart, in der aktuell in unserer Nachbarschaft so viele Menschen unfassbares Leid durch Krieg und Zerstörung erfahren? Hängen die Zyklen von Krieg und Frieden mit unserer Apathie und verblassenden Erinnerungen zusammen?
Das Projekt findet in zwei Teilen statt: Im ersten Teil zeigen einige beteiligten Künstler*innen die ersten Ergebnisse ihrer Auseinandersetzung mit diesem Ort, den Stand der forensischen Recherchen.
Während des Projektzeitraumes werden Gesprächsrunden Künstlergespräche und Podiumsdiskussionen in Schulen und anderen geeigneten Orten stattfinden. Die Termine hierzu werden rechtzeitig u.a. auf unserer Webseite bekannt gegeben.
Das gesamte Projekt wird von Experten und Historikern und der Stiftung Mecklenburg (Dr. Florian Ostrop) begleitet.